top of page

Rooibos (Aspalathus linearis) ist eine Pflanzenart aus Südafrika, die zu den Hülsenfrüchtlern (Fabaceae) gehört. Seit Anfang der 1990er Jahre ist Rooibos in Deutschland für Aufgussgetränke als koffeinfreie Alternative zu Tee populär geworden. Rooibos wächst nur in den Zederbergen im Südwesten der Republik Südafrika. In Südafrika ist er nicht nur Alltagsgetränk, sondern wird auch zum Kochen und Backen verwendet, sowie zur Herstellung von Kosmetik oder zur Färbung der Haare.

Herstellung

Die Ernte der Rotbuschzweige erfolgt in der Wachstumsruhephase des Strauches vom Sommer bis zum Frühherbst. Zum Einsatz kommen Maschinen, überwiegend wird aber von Hand mit der Sichel geerntet. Die Zweige werden nach dem Schneiden gebündelt zur Sammelstelle gebracht. Danach werden die Zweige und Zweigteilchen geschnitten, gequetscht und mit Wasser befeuchtet. Die feuchte Masse durchläuft 8–24 Stunden eine durch das warme Klima begünstigte Fermentation. Bei diesem Prozess, man könnte ihn auch als eine Art Oxidation bezeichnen, werden Inhaltsstoffe zum Teil zersetzt, zum Teil verändert. Der Rotbuschtee erhält dadurch auch seine rotbraune Farbe und sein fruchtiges Aroma. Grüner Rotbuschtee unterscheidet sich dadurch, dass man durch schonendsten Umgang mit den geernteten Rotbuschzweigen eine Fermentation vermeidet. Nach der Trocknung erfolgt noch die Reinigung mittels Sieben und die Pasteurisation mit Wasserdampf. Der Grüne Rotbuschtee hat einen wesentlich feineren Geschmack und größere gesundheitsfördernde Eigenschaften, weil wichtige Inhaltsstoffe nicht durch die Fermentation verloren gehen.

Geschichte

Es ist nicht geklärt, wie alt der Rotbusch ist und seit wann er von den Menschen in den Cedarbergen nördlich von Kapstadt genutzt wird. 1772 wurde er von dem Botaniker Carl Thunberg als Heilpflanze der Khoisan beschrieben.

1904 beobachtete der russische Teehändler Benjamin Ginsberg die Einheimischen bei der Teezubereitung und verstand es, den Handel und die Vermarktung von Rotbusch vor allem in Südafrika, aber auch in Europa zu etablieren.

Der Rotbusch ist eine wild wachsende Pflanze. Bald konnte der Bedarf nicht mehr gedeckt werden. 1930 entwickelte der Arzt und Botaniker Dr. Petter le Fras Nortier zusammen mit den ansässigen Farmern Methoden zur feldmäßigen Kultur der Pflanze. In der Folge entwickelte sich um den Ort Clanwilliam in den Zederbergern ein blühender Rotbuschanbau. Die Anbaumethoden wurden perfektioniert und zahlreiche Sorten gezüchtet.

Die Euphorie der Farmer führte letztlich zu einer Überproduktion, und Anfang der 1950er-Jahre brach der Preis für Rotbusch ein. Deshalb wurde 1954 das staatliche Redbos Tea Control Board gegründet, das Produktionsmengen, Hygiene und Qualität dokumentieren und kontrollieren soll. Seit 1993 ist diese Behörde privatisiert und unterstützt zusammen mit der Universität in Stellenbosch die Forschung um die Teepflanze.

bottom of page